Graue Gestalten

Graue Gestalten

Gerade lese ich das Buch >>>Leben nach dem Tod<<< von Dr.med. Raymond A. Moody. Das Buch mit dem für mich faszinierenden Titel, habe ich damals zusammen mit dem >>>Tibetanischen Totenbuch<<<, Anfang der 80-er Jahre nach dessen deutschsprachigem Erscheinen gekauft. Ich war auf der Suche, auf der Suche nach dem Leben und seiner Bestimmung. Aber gelesen habe ich es tatsächlich erst jetzt im Jahr 2019 in Mittelfinnland, wo ich genügend Zeit habe und meine Ruhe geniessen kann. Zum gesamten Inhalt will ich mich nicht speziell äussern. Der Buchtitel verrät ja schon so einiges über das Thema. Wenn jemand Interesse an dieser Thematik hat, sollte er oder sie es selbst lesen und für sich die eigenen Überlegungen und Schlüsse daraus ziehen. Die einen werden den Erzählungen Glauben schenken, die anderen eben nicht. Oder sie tun diese Geschichten als reine Hirngespinste ab, weil ihr Denken noch nicht soweit ist. Aber vielleicht muss man das eben auch irgendwie fühlen können.

Mich persönlich machen einige Äusserungen von Dr.med. Raymond A. Moody interviewten Personen, vor allem in der Buchmitte, etwas stutzig, nachdenklich und auf ein Ereignis aufmerksam. Erinnerungen an ein ganz spezielles Erlebnis werden wieder in mir geweckt. Ich muss jetzt genau überlegen, wie ich das nun in Worte fasse, ohne dabei lächerlich zu wirken oder den Anschein erwecken zu wollen, mich aufzuspielen oder wichtig machen zu wollen. Im Buch wird an einigen Stellen von einer Art Zwischen Welt gesprochen, in der alles mehr oder weniger grau in grau gefasst ist. Undefinierbare Menschenartige Gestalten, graue, traurig anmutende Figuren mit gesenktem Haupt, die Ziellos herumirren, nicht wissen was sie wollen, wohin sie wollen. Irgendwie hoffnungslos gefangen im grau in grau, wartend auf etwas, das da vielleicht noch kommen oder passieren sollte. Und genau um diese grauen Individuen geht es mir. Ich denke solche Gestalten sind mir schon begegnet, oder ich war selber einmal eine.

Aber zuerst noch ein kleiner Exkurs. Ich möchte dem Thema vom >Leben nach dem Tod<, das Leben vor dem Leben entgegenhalten. Die grosse Frage ist: Gibt es so etwas wie ein Leben vor dem irdisch menschlichen Leben? Dieses Thema beschäftigt mich schon von Kindesbeinen an. Denn mein persönliches, spezielles Erlebnis, es tönt für den, der das zum ersten Mal Hört, irgendwie absurd oder surreal, doch es hat sich in mein Gedächtnis so eingebrannt, wie all die andren real durchlebten irdischen Erlebnisse im kindlichen Alter auch, welche man keinem Kind wünscht. Allerdings mit einigen grossen Unterschieden, erstens; komplett emotionslos, keine Angst oder Freude, zweitens; alles grau in grau, und drittens; ich werde den Gedanken nicht los, das es vor meiner Geburt geschehen sein musste. Die Frage, ob es ein frühkindlicher Traum war, oder sein könnte, kann ich keinesfalls bestätigen. Denn ganz allgemein, wenn ich nach einer durchträumten Nacht am Morgen aufwache, dauert es gerade Mal einige wenige Sekunden und das geträumte Erlebnis ist aus meinen Gedanken verschwunden. Nichts mehr da, ich kann mich an rein gar nichts vom geträumten erinnern. Das Aufschreiben einiger Notizen, kann ich glatt vergessen, so wie der Traum an sich. So sehr ich mich auch anstrenge, es kommt nichts zum Vorschein. Das ist bis heute noch so. Bestenfalls kann ich mich daran erinnern, dass ich nachts tatsächlich geträumt habe, mehr aber auch nicht. Aus logischer Sicht, ist es meiner Meinung nach klar, wenn es ein Leben nach dem irdischen Tod gibt, muss es doch fast zwingend auch ein Leben vor dem irdischen Leben geben.

Zum Geschehen: Drei Gestalten stehen, ja worauf den eigentlich, keine Ahnung, es ist nichts da worauf man stehen kann! Also, mit kleinen Abständen stehen, oder schweben die drei nebeneinander, alle grau in grau, fast so wie mit Pastellfarben irgendwie nebulös verschwommen gezeichnet nur eben in Grautönen, relativ gross und schlank, kaum erkennbaren Konturen, fast wie Gesichtslose Wesen, keine Ahnung ob männlich oder weiblich, Kopf aufrecht wie Statuen. Von vorne gesehen, der erste rechts bin ich selber. Die anderen beiden sind mir unbekannt, ich ihnen vermutlich auch. Hinter uns dreien, da steht ein ähnliches ebenfalls unbekanntes Wesen, welche aber mindestens einen Kopf grösser zu sein scheint und offensichtlich Wortlos das Sagen hat. Nach seinen wie gesagt, wortlosen Erklärungen, legt er eine Hand auf meine rechte Schulter. In völliger Wehrlosigkeit beginnt meine Reise geradewegs hinab, weit hinab. Sehr weit weg rechts von mir sehe ich zwei hell scheinende, immer kleiner werdende Lichter, eigentlich sind es nur noch Punkte, die in unglaublicher Geschwindigkeit und grossem Bogen, vermutlich der Erde zu fliegen. Vermutlich sind das die beiden Gestalten von vorhin zu meiner rechten Seite. Ob ich nun auch so hell scheine wie die beiden anderen, oder noch immer wie vorhin, grau in grau aussehe, weiss ich nicht. Nun geht die Reise weiter und blindlings durch eine weisse Wolkenschicht. Mit zunehmender Abwärtsfahrt, Füsse voran, verblassen die weiteren Erinnerungen relativ schnell. Ich denke Mal, das die logische Folgerung, meine eigene Geburt sein könnte(?). Eigentlich weiss ich bis heute nicht, was da in Wirklichkeit genau mit mir geschehen ist. War es wirklich nur ein frühkindlicher Traum, der mir ausnahmsweise in Erinnerung geblieben ist? Oder hat die Geschichte wirklich so stattgefunden? Je länger ich darüber nachdenke, umso verrückter, umso gieriger nach Wissen, macht mich das Ereignis. Übrigens ist das hier das erste Mal, dass ich darüber einen Bericht schreibe. Und darüber gesprochen habe ich bisher ohnehin noch mit keiner Menschenseele. Für mich ist klar, die Frage ob es ein Leben vor dem irdischen Leben gibt, die wird mich noch sehr lange beschäftigen. Vielleicht erlange ich endgültige Gewissheit erst im Leben nach dem Tod.

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